Legalisierung der Pille danach: ein wichtiger Meilenstein für die Rechte der honduranischen Frauen

Artikel von Jennifer Anspach, internationale Menschenrechtsbegleiterin von Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras.

Tegucigalpa, Honduras

Anfang März. Gerade in Honduras angekommen, in Gedanken noch in der Schweiz, erhalte ich viele Informationen über den politischen Kontext des Landes. Im Laufe des Gesprächs kommen wir auf das Thema Pille danach und Abtreibung zu sprechen. Beides ist in Honduras verboten und kriminalisiert. Es gibt hier keine Ausnahmen für eine Abtreibung, weder im Falle einer Vergewaltung, noch wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder wenn der Fötus Missbildungen aufweist, die mit dem Leben unvereinbar sind. Diese Information trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht, und mir wird schnell meine privilegierte Stellung als Schweizerin bewusst. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Zugang zu Verhütungsmitteln und Familienplanung ein internationaler Menschenrechtsstandard, und obwohl die Pille danach eine Schwangerschaft verhindern kann, ist es keine Abtreibung. Hier werden also Rechte verletzt, die in meinem Land als grundlegend gelten. Frauen wird das Recht verweigert, über ihren eigenen Körper zu entscheiden.

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Honduras hat das Gesicht einer Frau

Artikel von Mireia Izquierdo, Koordinatorin der Internationalen Menschenrechtsbegleitung von Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras.

Tegucigalpa, Honduras

Im vergangenen Jahr gab es in der Geschichte von Honduras eine Wende: Die Wahl der ersten Präsidentin. Xiomara Castro Sarmiento war ein Lichtblick für den Schutz der Rechte von Frauen und Mädchen. In ihrer Antrittsrede versprach die Präsidentin, sich um sie zu kümmern. Seither hat es zwar kleine Fortschritte gegeben, aber es steht noch ein langer Weg bevor.

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Unsere Vision einer Geschlechtergerechtigkeit wird verbindlicher 

Artikel von Heide Trommer, Menschenrechtsbegleiterin von Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras

Tegucigalpa, Honduras, im Februar 2022

„Richtet sich eure Gender Politik nur an Frauen?“, war eine der ersten Fragen, die uns gestellt wurden, als wir Anfang Februar 2022 begannen, unsere neu ausgearbeitete Gender Politik den von uns begleiteten Organisationen vorzustellen. „Nein, diese Politik soll für alle Geschlechter gelten.“ „Ah interessant, wir werden sie diskutieren und zwar erst die Frauen und Männer getrennt, in ihren jeweiligen Gruppen, und danach besprechen wir das Ganze gemeinsam. Bei eurem nächsten Besuch werden wir euch das Ergebnis unserer Beratungen mitteilen.“

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