Artikel von Valeria Küttel, Menschenrechtsbegleiterin von Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras.
Tegucigalpa, Honduras, im November 2022
Perla, Pamela und Jorge treffen sich auf einem öffentlichen Platz. Sie sind Teil einer Gruppe, die in ihrer Gemeinde die Achtung der Menschenrechte fördert. Die drei Freund*innen sind am Plaudern, als plötzlich die Polizei auftaucht, sich der Gruppe nähert und Ihnen sagt, dass sie hier nicht sein dürfen. Die Beschuldigten wollen den Grund für den Platzverweis wissen und verweisen dabei auf ihr Recht, zusammenzukommen. Obwohl sie dabei sachlich und friedlich bleiben, beginnen die Polizisten zuzuschlagen, nehmen die Drei gewaltsam fest und bringen sie zur Polizeistation in Gewahrsam.
Diese Szene könnte sich heute oder morgen in einer Gemeinde in Honduras abspielen. So unwahrscheinlich ist das nicht, dass Menschenrechtsverteidiger*innen grundlos festgenommen, kriminalisiert oder im schlimmsten Fall sogar getötet werden. Zum Glück handelt es sich bei dieser Szene nur um einen Ausschnitt aus dem Radioprogramm mit dem Namen „Derechos Humanos al Día“, was übersetzt so viel heisst wie „Auf dem neusten Stand der Menschenrechte“.
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