GUATEMALA. Seit dem 10. Oktober letzten Jahres bin ich nun Teil des Begleitprojekts ACOGUATE in Guatemala. Nicht nur für mich hat es sich um eine viel bewegte Zeit gehandelt. Guatemala befindet sich in einer politischen Krise. Im Jahr 2015 wurde der damalige Präsident Otto Pérez Molina durch den Druck der Strasse aus dem Amt gedrängt und Minuten nach seinem Rücktritt festgenommen. Der Grund: Korruption. Natürlich war das Problem damit nicht aus der Welt geschaffen. Vielmehr hat es mit dem aktuellen Amtsträger eine tragisch-komische Note bekommen.
Tag: Genocidio
Reconnaître la vérité aide à guérir les blessures du passé
GUATEMALA. La violence sexuelle en temps de conflit représente une tragédie pour l’humanité. Afin que les personnes concernées puissent se débarrasser de la honte provoquée par les abus, la Journée internationale pour l’élimination de la violence en temps de conflit place la prévention et l’attention aux personnes concernées en priorité[1]. En effet, à travers le monde, un grand nombre de femmes ont été ou sont victimes de violences sexuelles en situations de conflit armé. Pour comprendre les enjeux de ces violences envers les femmes, retour sur la situation de ces femmes durant le conflit armé interne du Guatemala[2].
Procès pour le génocide ixil : entre stagnation et commémoration
Le sort du procès historique contre l’ancien dirigeant militaire Ríos Montt et le chef d’intelligence militaire Rodríguez Sánchez est plus incertain que jamais. Les deux accusés font face à la justice pour décider de leur responsabilité en ce qui concerne les délits de génocide et de crimes contre l’humanité commis en 1982 et 1983. Après avoir été jugés en 2013, le Tribunal de Risque Majeur A avait déclaré coupable l’accusé Ríos Montt et l’avait condamné à une peine d’emprisonnement de 80 ans. Dix jours plus tard, la sentence était annulée et tout le processus était à recommencer.
À la cinquième tentative, le procès s’est rouvert près de trois ans plus tard, le 16 mars 2016 sous la direction du Tribunal de Risque Majeur B. La deuxième ronde du procès n’aura pas fait long feu. Le 4 mai 2016, le procès s’est vu nouvellement suspendu en cours de route en raison d’un recours qui devait être résolu pour continuer le procès. Les plaignants (AJR et CALDH) avaient interposé un recours pour séparer les cas de Ríos Montt et de Rodríguez Sánchez, qui étaient jugés conjointement. Pour des raisons de santé mentale, le tribunal a décidé que le procès de Ríos Montt devait se réaliser à huis clos, c’est-à-dire sans la présence du public ni de la presse. Conséquemment, ces conditions s’appliquaient aussi à Rodríguez Sánchez, malgré le fait qu’on ne lui ait pas déclaré de problème de santé mentale. Ainsi, le public et la presse ne pouvaient assister aux audiences de ce dernier accusé, ce qui violait le principe de publicité dont devraient bénéficier un procès portant sur des crimes de cette envergure.
Il caso per genocidio
Il 10 maggio 2013 ha segnato una giornata storica per il Guatemala: è stato condannato a ottanta anni di prigione l’anziano dittatore militare José Efrain Rios Montt per crimini contro l’umanità e genocidio. Un solo anno e mezzo di potere, dal 1982 al 1983, è stato sufficiente per radere al suolo decine di villaggi e massacrare l’etnia Maya Ixil. I sopravvissuti furono costretti a fuggire nelle Comunità di Popolazioni in Resistenza sulle montagne guatemalteche, o a raggiungere le Pattuglie di auto-difesa civili, con l’obbligo di sorvegliare e puntare le armi contro i loro propri famigliari, amici e vicini.
La sentenza è stata accolta come un trionfo della giustizia e un riconoscimento delle sofferenze vissute. Questa sentenza è stata molto mediatizzata in tutto il mondo: per la prima volta, un ex dirigente viene condannato per genocidio dal tribunale del proprio paese. Nemmeno dieci giorni più tardi, però, tre magistrati della Corte di Costituzionalità, annullano una parte del processo e invalidano la condanna emessa in precedenza. I querelanti decidono comunque di confermare le prove del genocidio.
Nel dicembre 2015, a risposta di un ricorso inoltrato da un’Associazione per la Giustizia e la Riconciliazione (AJR) e dal Centro per l’azione legale in Diritti Umani (CALDH), la Corte ad Alto Rischio B ha fissato una nuova udienza contro Efrain Rios Montt e Jose Mauricio Rodriguez Sanchez. Sempre nel 2015 ci sono stati due tentativi, in gennaio e in luglio, di riprendere il caso il quale è stato fermato. Continue reading
Kampf um Gerechtigkeit der Ixiles geht weiter
Genozidverfahren ohne Ende schreitet voran
Am 16. März 2016 lädt das Gericht zum 5. Mal zur mündlichen Debatte des Völkermordverfahrens gegen Ex-Diktator José Efraín Ríos Montt und den ehemaligen Chef des militärischen Geheimdienstes, José Mauricio Rodríguez Sánchez.
Begleitung der Ixiles ans Gericht
Letzte Woche hatte ich die Ehre, eine Gruppe des Ixil Volkes ans Gericht zu begleiten und kennen zu lernen. Die Ixiles sind bekannt für ihre stark ausgeprägte indigene Identität und ihren jahrhundertelangen Widerstand. Ihre Kultur prägt sich aus durch die starke Verwurzelung mit ihrer Erde und dem Prinzip von Komplementarität zwischen allem: Mutter und Vater, Himmel und Erde, Berg und Tal und ihren „Tierras Calientes“ y „Tierras Frias“. (Erde auf Sonnen und Schattenseite, die unterschiedliche Ernten zu unterschiedlichen Zeiten bringen.)
Ereignisreicher Start ins neue Jahr sowie bei ACOGUATE
Mit dem Beginn des neuen Jahres fing auch endlich mein Einsatz als Menschenrechtsbegleiterin im Rahmen des internationalen Projekts ACOGUATE an. Voller Wissens- und Handlungsdrang startete ich die Ausbildungsphase vor Ort. Bereits 3 Tage nach Beginn geschieht Unerwartetes: Das Justizsystem gerät in Bewegung!
Nachdem das Genozidurteil gegen Ex-Diktator Ríos Montt de facto annulliert wurde, bzw. das Verfahren praktisch nochmals von vorne losging, hatten Viele bereits die Hoffnung auf Gerechtigkeit aufgegeben im Hinblick auf die unzähligen Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung, die zwischen 1978-1983, der blutrünstigsten Phase des Internen Konflikts, begangen worden waren. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt.
Da das Rad der Gerechtigkeit in Guatemala endlich in Schwung kommt (so zumindest der Schein der Dinge), ist unser Einsatzteam, die sogenannte “mobile Gruppe”, mit Arbeit überhäuft. Die internationale Präsenz wird in Guatemala als sehr wichtig erachtet insbesondere in letzter Zeit, in der sich immer mehr ZeugInnen aussprechen. Diese Aussagen können nicht einfach ignoriert oder totgeschwiegen werden, wenn die ganze Welt zuhört.
Ein Wendepunkt in Guatemalas Vergangenheitsbewältigung?
Im Wahlzirkus etwas untergegangen sind einige Erfolge im Genozid-Prozess gegen den ehemaligen Staatschef Ríos Montt und seinen ex-Geheimdienstchef Rodríguez Sánchez: Am 8. Oktober entschied eine Berufungskammer, dass eine Amnestie-Regelung aus dem Jahr 1986, auf die sich die Verteidigung der Angeklagten berufen hatte, nicht anwendbar ist. Die Rechtslage war zwar schon lange klar; eine zehn Jahre später im Rahmen des Friedensprozesses verabschiedete Regelung untersagt, den Tatbestand des Genozids von einer Strafverfolgung auszunehmen. Nichtsdestotrotz hatte das Verfassungsgericht im Oktober 2013 die Revision eines vorherigen Urteils angeordnet, das unter Berufung auf internationale Konventionen und universelle Rechtsprechung die Anwendbarkeit der Amnestie ausgeschlossen hatte. Im Verlauf von zwei Jahren hatten mehr als 100 RichterInnen der zuständigen Kammer – wohl aufgrund politischen Drucks – die Verhandlung des Falls aus Befangenheit abgelehnt.
Ríos Montt – wie geht es weiter?
Im neu aufgerollten Genozid-Prozess entschied das Richtergremium am 23. Juli, Ríos Montt psychiatrisch untersuchen zu lassen. Der Verteidigung gelang es anschliessend, die Einlieferung ihres Mandanten ins nationale psychiatrische Spital zu verhindern. Das Gericht ordnete in einer weiteren Anhörung am 4. August schliesslich die Untersuchung in einer privaten Klinik an. Continue reading
Wiederaufnahme des Genozid-Prozesses
Die Journalisten stürmen plötzlich aus dem Saal. Es ist der 23. Juli 2015, und wir befinden uns im überfüllten Gerichtssaal in Guatemalas Strafgerichtshof. Vor Gericht steht José Efraín Ríos Montt, Staatschef während der blutigsten Zeit des internen bewaffneten Konflikts. 30 Jahre sind seither vergangen. Der greise General liegt zu Hause im Krankenbett und ist per Videokonferenz zugeschaltet. Auf der Anklagebank sitzt José Mauricio Rodríguez Sánchez, ex-Geheimdienstchef und Teil der repressiven Militärregierung unter Ríos Montt. Die Anklage lautet auf Kriegsverbrechen und Genozid.