Grüne Vertreibung in Bajo Aguán: „Los Cachos” und die Enteignung der Cooperativa Camarones

Artikel von Luis Mangrane, Menschenrechtsbegleiter von Peace Watch Switzerland in Honduras.

Tegucigalpa, Francisco Morazán, Honduras

Seit Dezember 2024 ist die Bauerngemeinschaft der Agrargenossenschaft Camarones in Quebrada de Arena, Gemeinde Tocoa, Opfer der Vertreibung durch die kriminelle Bande „Los Cachos“. Die Plataforma Agraria und COPA, denen diese Genossenschaft angehört, fordern vom honduranischen Staat die Räumung und Auflösung dieser kriminellen Vereinigung inmitten der politischen Unsicherheit des Wahlprozesses, den Honduras derzeit durchläuft.

El Aguán ist eine fruchtbare Region an der honduranischen Karibikküste, die sich in den Departementen Atlántida und Yoro befindet. Die wirtschaftliche Hauptstadt ist Tocoa, und etwa 18 Kilometer entfernt liegen die Ländereien der Genossenschaft Camarones. Während der gesamten Fahrt und auf beiden Seiten der mit Schlaglöchern übersäten Strasse, die dorthin führt, erstreckt sich ein grünes Gewölbe aus Ölpalmenplantagen, soweit das Auge reicht. Seit dem 24. Dezember 2024, als die als Los Cachos bekannte kriminelle Gruppe die Cooperativa mit Schussswaffen angriff und ihr Land besetzte, leben die 150 Einwohner:innen dieser Gemeinde, darunter Kinder und ältere Menschen als Vertriebene. 

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Die dunkle Seite der Palmölproduktion: Die Kosten einer unkontrollierten Industrie

Artikel von Akira Lozano, nationale Menschenrechtsbegleiterin von Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras.

Tegucigalpa, Francisco Morazan, Honduras

Die afrikanische Palmölindustrie zählt zu den grössten und profitabelsten der Welt. Durch ihre rasche Expansion in Zentralamerika ist Honduras zu einem der wichtigsten Exporteure dieses Agrarprodukts geworden. Das Wachstum geht jedoch mit erheblichen ökologischen und sozialen Kosten einher. Fehlende Regulierungen haben in verschiedenen Regionen zu umweltschädlichen Praktiken wie der massiven Abholzung von Tropenwäldern geführt, die die biologische Vielfalt ernsthaft bedrohen und sogar zum Aussterben bedrohter Arten geführt haben.

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Die Afrikanische Ölpalme: Von der exotischen Kulturpflanze zur globalen Industrie

Artikel von Akira Lozano, internationale Menschenrechtsbegleiterin für Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras.

Tegucigalpa, Honduras

In einer Reihe von vier Artikeln werden verschiedene Aspekte der afrikanischen Ölpalme beleuchtet: vom Ursprung über die Ausbreitung zu den globalen Auswirkungen und den Menschenrechtsverletzungen, die mit dem Anbau einhergehen. Dieser Artikel ist der erste der Reihe.

Die afrikanische Ölpalme, eine Pflanze, die in den tropischen Wäldern Westafrikas beheimatet ist, hat es von bescheidenen Anfängen bis zu einer der weltweit führenden Quellen für pflanzliches Öl gebracht.

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