Zum Auftakt der Kampagne wurde am 2. November 2018 in einem der grösseren Hotels in Barrancabermeja zum Desayuno (Frühstück) geladen. Unter den Gästen befanden sich Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Nichtregierungsorganisationen, die die Kampagne #Somos como tú unterstützen und sich in der Region Magdalena Medio unermüdlich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. Die Einladung galt aber hauptsächlich den ca. 15 Journalisten lokaler aber auch nationaler Medien. Sie sollten an diesem Morgen die Gelegenheit haben, sich die Botschaften der Bäuerinnen und Bauern der fünf von Peace Watch begleiteten Gemeinden direkt und ungefiltert anzuhören. In vielen Interviews konnten diese endlich ihre Geschichte erzählen, ihre Wünsche und Hoffnungen zum Frieden kundtun und der Stadt Barrancabermeja und dem ganzen Land ihre wahren Gesichter zeigen – Gesichter, gekennzeichnet von der harten Arbeit unter einer unbarmherzigen Sonne und vom Kampf für Gerechtigkeit.
Auf dem Podium sitzen je eine Vertreterin und ein Vertreter der Gemeinschaften Las Pavas und El Garzal, die Leiterin der Abteilung Sicherheit und Schutz von PAS sowie eine Vertreterin von Peace Brigades International (PBI). Sie alle legen ihre Sichtweise auf die dramatischen Umstände der MenschenrechtsverteidigerInnen in Kolumbien dar. Die Vertreterin von PBI z.B. zeigt anhand der 30 Artikel der UNO-Grundrechte und der Situation, in der sich grosse Teile der Bevölkerung befindet, dass diese Rechte vom Staat zu einem grossen Teil nicht eingehalten werden. Es gibt z.B. keine Gleichheit vor dem Gesetz, die faire Gerichtsverhandlung ist nicht garantiert und das Recht auf Arbeit wird z.B. den Kleinbauern und -bäuerinnen verwehrt, wenn sie von ihrem Land vertrieben werden. Dies sind nur ein paar wenige Beispiele von Menschenrechtsverletzungen, aber wenn man sich das ganze Ausmass vor Augen führt, wird einem klar, wie schwierig das Leben für diejenigen ist, die nicht zu den Privilegierten gehören. Nun, Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist es, auf diese Missstände aufmerksam zu machen, in der Hoffnung, bei Politikerinnen, Entscheidungsträgern sowie den Angehörigen der Mittelschicht Solidarität und Empathie wecken zu können, denn sie sind wie ihr.
Monika Stucki, Barrancabermeja, November 2018
Foto © PAS