Vor ein paar Tagen sind wir in Barrancabermeja angekommen. Eigentlich ist es für Monika eine Rückkehr in bekanntes Terrain, da sie 2016 schon einmal hier war. Es wird für sie spannend festzustellen, was sich seither verändert hat.

In den ersten Tagen haben wir von der Koordinatorin von PAS eine vertiefte Einführung in die Situation vor Ort erhalten. Dazu gehörte gestern der Besuch an einem Zusammentreffen verschiedener nationaler und internationaler Organisationen, die im Wahrheitsfindungs- und Versönungsprozess engangiert sind. Heute stand eine Veranstaltung, die die Frauen der OFP (Organización Femenina Popular) hier in Barrancabermeja veranstaltet hat, auf dem Programm. Die OFP lud mehrere Vertreter der Regierung ein um den Menschen die Gelegenheit zu geben, ihre Klagen zu deponieren und zur Anzeige zu bringen. Es kann sich dabei um häusliche Gewalt, nicht funktionierende Infrastrukur oder Probleme im Zusammenleben im Quartier handeln. Ob die Anzeigen etwas bewirken, ist jedoch nicht immer garantiert. Gleichzeitig fand ein Markt statt, an dem die Frauen ihre Erzeugnisse wie Gemüse, Obst und selbstgefertiges Kunsthandwerk anboten. Es fiel uns gestern wie heute auf, wie viel Kraft und Optimismus in den Menschen steckt. Gleichzeitig spürt man aber auch, dass viele Zweifel haben, dass sich so bald etwas an ihrer Situation ändern wird.

Die nächsten drei Tage werden wir die Gemeinschaften von El Guyabo und El Garzal besuchen um uns den Leadern vorzustellen. Gleichzeitig werden wir von ihnen über die momentane Situation im Zusammenhang mit dem Landrechtsstreit informiert.

Selbstverständlich werden wir an dieser Stelle weiter Bericht erstatten.

Regierungsvertreter nehmen die Anzeigen der BewohnerInnen entgegen. © Monika Stucki

Monika Stucki und Mattia Merzaghi, 9. September 2018