Im September hat Peace Watch Switzerland (PWS) die physische Menschenrechtsbegleitung mit Besuchen bei Basisorganisationen und Begleitungen von Menschenrechtsverteidiger*innen in Honduras wieder aufgenommen. Wegen der nationalen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie – Ausgangssperren, Schliessung der Grenzen und Flughäfen, regionale Reise-einschränkungen – hatte PWS den Kontakt zu den begleiteten Gemeinschaften auf Distanz mit regelmässigen Telefongesprächen wahrgenommen. Dies war wichtig, denn auch während der Covid-bedingten Schliessungen wurden juristische Prozesse weitergeführt und geplante Projekte von Investorenseite weitergetrieben.
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Honduras. Vertreibung und Verteidigung der Gemeingüter im Süden von Honduras
Die Bevölkerung im Landkreis Namasigüe, Bezirk von Choluteca, lebt im Wesentlichen von der Landwirtschaft. Das Gebiet ist von einem trockenen Klima geprägt, und es wächst ein lockerer Wald; die meisten der Baumarten sind an die Klimazone angepasst, so wie der Kalebassenbaum, Mangobaum und Cashewbaum. Wie uns die von PWS begleiteten Gemeinden erzählen, waren die Wasserquellen früher zwar begrenzt aber ausreichend für die Familien. Es gab Wasser aus Brunnen und anderen kleinen Gewässern. Continue reading
Honduras. Die kollektive Kraft als Alternative in Zeiten von COVID-19.
Angesichts der ersten Fälle von COVID-19 verhängte die honduranische Regierung am 14. März als erste Präventionsmaßnahme eine totale Ausgangssprerre. Nach drei Monaten wurden die Maßnahme allmählich flexibilisiert, während zugleich die Zahl der Ansteckungen wuchs; nach offiziellen Angaben erreichte sie im Juni 8000 Personen bei 300 Todesfällen. Diese Zahlen werden von sozialen Organisationen und der Bevölkerung hinterfragt. Sie verweisen darauf, dass die ungenügende Anzahl von Tests nicht den wirklichen Umfang der Pandemie im Land widerspiegelt.
Wie wirkt sich Covid-19 auf die Menschen in den von PWS begleiteten Gemeinden aus?
Die durch Covid-19 verursachte Pandemie hat das Leben von Millionen von Menschen weltweit schlagartig verändert. In den ländlichen Gemeinschaften, die PWS in Honduras begleitet, haben die coronabedingten Veränderungen gravierende Auswirkungen mit mehreren Ursachen: Fehlende Gesundheitsversorgung, Verlust des täglichen Einkommens und Verteuerung der Lebenskosten sowie eine weitere Militarisierung und grünes Licht der Regierung für die Fortsetzung der geplanten Megaprojekte, die mit internationaler Finanzbeteiligung aber ohne Mitsprache der betroffenen Bevölkerung. Continue reading
Honduras. Coronavirus: das neue Tor für illegitime Landvergabe.
Eine der ersten CORONA-Maßnahmen der honduranischen Regierung war die Schaffung einer virtuellen Plattform[1] durch das Sekretariat von MIAMBIENTE. Damit sollten die Investitionen im Land weiterhin sichergestellt werden. Es handelt sich um eine Plattform zur Bearbeitung von Umweltlizenzen für extraktive Projekte. Solche Projekte haben in den vergangenen Jahren in Honduras ein schweres Konfliktpotential erzeugt. Continue reading