Gute Nachrichten aus Las Pavas

Rückkehrplan und geplanter Ausbau von Infrastruktur

Die ca. 120 Kleinbauernfamilien von Las Pavas, welche sich in der Bauerngemeinschaft ASOCAB (Asociación de Campesinos de Buenos Aires) zusammengeschlossen haben, wurden im Jahr 2003 das erste Mal von ihrem Land vertrieben. In den Folge-jahren kam es zu drei Rückkehrversuchen, jedoch mussten die KleinbäuerInnen aus Sicherheitsgründen ihr Land jedes Mal erneut verlassen. Die vierte und letzte Vertreibung fand im Jahr 2009 durch die Sicherheitskräfte der Palmölfirma Aportes San Isidro statt.

Seither gab es zwar immer wieder vereinzelte Familien, die nach Las Pavas zurück-gekehrt sind, die Mehrheit der 120 Kleinbauernfamilien leben zurzeit jedoch im Dorf Buenos Aires. Lediglich 14 Familien leben momentan in Las Pavas selber. Sie sind tagtäglich den Übergriffen der Palmölfirma Aportes San Isidro ausgesetzt.

Mehr über die Geschichte von Las Pavas, sowie den verschiedenen Rückkehrver-suchen, kann man hier nachlesen (in Englisch) und hier (in Deutsch).

Nun gibt es für die Mitglieder von ASOCAB seit langem wieder einen Grund zur Freude: Am 5. Mai 2016 genehmigte der Bürgermeister von El Peñon den Rückkehrplan von ASOCAB nach Las Pavas. Die Rückkehr soll von einem umfassenden Massnahmenplan der Regierung begleitet werden. Er beinhaltet unter anderem den Bau von Strassen und Wegen, Schulen und Ausbildungsstätten sowie Gesundheits- und Sicherheits-einrichtungen (Polizei, Militär).

Zudem wurde das Besitzrecht des umstrittenenen Gebiets von Las Pavas zu je 50% zwischen der Bauerngemeinschaft ASOCAB und der Palmölfirma Aportes San Isidro aufgeteilt.

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Kleinbauer aus Las Pavas ©Monika Stucki, 2016

Zwar freuen sich die KleinbäuerInnen, jedoch ist aufgrund der Vorkommnisse in den letzten 13 Jahren auch eine gewisse Skepsis gegenüber der Umsetzung des Planes da. Auch wir sind gespannt, wie und in welchem Zeitraum die Regierung den Mass- nahmenplan angehen wird. Auch bleibt abzuwarten, wie viele der Familien, den Mut und die notwendige Energie aufbringen, nochmals neu anfangen zu wollen.

Sibylle Schaffhauser und Monika Stucki, Barracabermeja, 30. Mai 2016

 

 

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